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Fazit:

Memento Mori. Eine Bedeutung, die sehr gut zum Film "Memento" passt. Es heißt man soll, so gut es geht, daran erinnert werden, dass man irgendwann stirbt. Man könnte sagen, "memento mori" ist das mysteriöse und düstere Gegenstück zu "carpe diem". Im Allgemeinen geht es doch nur darum zu wissen, was man selbst vom Leben erwartet und zu schätzen, was man gern hat. 

 

Im analysierten Film wohnt diesem Spruch große Bedeutung bei. Leonard wird immer wieder daran erinnert, wie sehr er seine Frau liebte. Er macht sich vorwürfe ihr nicht das gegeben zu haben, was sie brauchte. Er versteht nicht, wieso er ihren Tod nicht verhindern konnte. 

Durch seine, nach der Vergewaltigung seiner Frau (Leonard wollte sie retten.) aufkommende Amnesie fällt ihm die Verarbeitung der Trauer sehr schwer. 

Die Interpretationshypothese besagt: "Man kann die Trauerarbeit nur dann abschließen, wenn man sich erinnert." 

 

Dies ist natürlich aus psychologischen Aspekten anhand eines Filmes schwer zu ergründen, dennoch gibt der Film einen großen Interpretationsspielraum dieser These. 

Leonard versucht im gesamten Filmverlauf die Situationen im Gedächtnis zu speichern. Es gelingt ihm nur manchmal. Er versucht dennoch, die Trauer zu seiner Frau zu verarbeiten. Er verbrennt ihre Sachen (mehrmals), zieht aus dem gemeinsamen Haus aus und sucht den Mörder seiner Frau, um endlich abschließen zu können. 

Trotz all dieser Versuche, fühlt es sich jeden Tag so an, als würde sie neben ihm aufwachen, beschreibt er. 

 

Durch die, im Film erklärenden, Elemente und die einzigartige Situation des Hauptcharakters scheint es für den Zuschauer eine ausweglose Situation zu sein, die Trauerarbeit um Leonards Frau abzuschließen. Der einzige Effekt, der dem Mord an Teddy beiwohnt, ist, dass Leonard somit keinen mordlustigen Weggefährten mehr hat, sondern endlich davon ausgehen kann, den Mörder seiner Frau gefasst zu haben, obwohl er dies leider selbst ist.

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